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Es ist also die subjektive Selbstzuschreibung, welche die Grenze zwischen den Inkludierten und den Exkludierten festlegt.
Im Beispiel von Anna und Bertha haben sich beide Aspekte gezeigt. Das Beispiel Schulklasse An der Gemeinschaft der Schulklasse lassen sich beide Momente nochmals deutlich veranschaulichen. Zwar ist jede Schulklasse in ihrer Grundform tendenziell eine exklusive Gemeinschaft. Und in der Gewichtung ist es in der Folge oft so, dass zugunsten der Interessen der Mehrheit, welche sich schon im Kontext befindet, entschieden wird.
Verhielte sich der Fall aber so, dass sich eine bestimmte Gemeinschaft — beispielsweise ein Arbeitsteam — jeden Morgen um sieben im Speisewagen des Zuges trifft, kann man durchaus von der sozialen Inklusion der einzelnen Teammitglieder in eine Gemeinschaft sprechen. Die Vermutung liegt also nahe, in dieser sozialen Handlung respektive der sozialen Zielorientierung, gemeinsam den Speisewagen zu besuchen, ein wichtiges Element von Inklu- sion zu sehen. Was aber zeichnet gemeinschaftliches Handeln aus?
Und inwiefern unterscheidet es sich von individuellem Handeln? Soziales Handeln Handeln in Gemeinschaften unterscheidet sich von individuellem Handeln. Zweitens reicht es nicht aus, dass mehrere Individuen am Zustandekommen einer sozialen Handlung irgendwie beteiligt sind. Beides liegt erst dann vor, wenn alle Teilnehmenden weder viele verschiedene noch viele gleiche, sondern ein und dasselbe gemeinsame Ziel verfolgen vgl.
Schmid Daniel hat in dieser Gemeinschaft eine Sonderstellung: Er ist offiziell nur Passivmit- glied. Beispielsweise darf er den Proben nicht fernbleiben. Andererseits ist er offensichtlich Sonderregelungen unterstellt. Schmid und Schweikard Weber ist aber ein anderer.
Wie ich zeigen werde, sind es die Motive, welche Inklusion oder Exklusion konstituieren. Christopher Kutz spricht in diesem Zusam- menhang von partizipatorischen Intentionen. Diese sind Funktionen des Bei- trags der eigenen Handlung zu einem kollektiven Resultat. Ob ein Handeln ein soziales Handeln ist, zeigt sich also weder am Verhalten noch am Kontext, sondern am Sinn hinter dem Handeln.
Dieser Sinn hinter dem Handeln oder die par- tizipatorischen Intentionen also machen Handeln erst zu einem sozialen Handeln. Praktische, kognitive und affektuelle Intentionen Hans Bernhard Schmid unterscheidet folgende Arten von partizipa- torischen Intentionen: praktische Intentionen, kognitive Intentionen sowie affektuelle Intentionen. Betzler In einer Freundschaft wird nicht nur der Freund als Person als wertvoll erlebt, sondern auch die Beziehung als solche.
Wertvolles Engagement in diesen Beziehungen kann nur dann entste- hen, wenn sich die Personen wechselseitig auf angemessene Art aufeinander beziehen. Exklusive Gemeinschaften bleiben ihnen somit, wie ich oben bereits angesprochen habe, oft verschlossen. Denn ganz offensichtlich sind Menschen auch dann — physisch wie emotional — in Gemeinschaften inkludiert, wenn sie keinen erkennbaren intentionalen Handlungsbeitrag leisten.
Beide Interpretationen sind meiner Ansicht nach falsch. Dieser Vorgang ist, wenn er auch auf den ersten Blick exotisch klingen mag, normaler Teil jeder Erziehung von Kleinkindern. Sein Blick ist statt auf die anderen Klassen- kameraden an die Decke gerichtet, da er aufgrund der sehr starken Spasmen im Liegerollstuhl sein muss. Insofern eine Person, selbst wenn sie schwer behindert ist, diesen Transformationsprozess mitbekomme, sei sie in- kludiert wobei das nicht als deskriptive Beschreibung, sondern als normati- ve Forderung verstanden wird.
Worin aber liegt dieser Mehrwert? Ansonsten aber befindet sich der Junge ganz alleine im Raum. Zweitens gibt es gesellschaftliche Einflussbereiche, die sich nicht gemein- schaftlich beschreiben lassen. Gesellschaftliche Inklusion beeinflusst gemeinschaftliche Inklusion, kann aber nicht auf sie reduziert werden. Eine solche Gesellschaft wurde im Zuge der Industrialisierung und der sie begleitenden politischen Prozesse Wirklichkeit.
Institutionen bringen damit auf indirektem Weg Anerkennungsmodi zum Ausdruck. Hierin spielt das Kon- zept von Demokratie eine tragende Rolle. Durch Inklu- sion werden somit Demokratie oder demokratische Resultate erreicht. Diese modernen, multiplen Inklusionen werfen einerseits ein Licht auf Individuen als freie Wesen.
Solga In der schweizerischen Politik beispielsweise sind aktuell nur zwei Personen mit Behinderung im nationalen Parlament und nur wenige weitere zeichnen sich durch aktives Engagement in behindertenpolitischen Themen aus. Zudem besteht die Problematik, dass sich Menschen mit Behinderung mit der Nutzung sozialstaatlicher Leistungen bereits in der Pas- sivrolle der Leistungsabnehmer befinden.
Sie sind zumindest unbestritten ambiva- lent. Auch zeigt sich die Grenze sozialstaatlicher Intervention da, wo private oder halbprivate Unternehmungen oder Institutionen exkludierend wirken.
So stellte sich in einer Schweizer Unter- suchung heraus, dass viele Arbeitgeber lieber faule, unmotivierte Arbeitnehmer anstellen als solche mit einer — in diesem Fall — psychischen Behinderung. Baer Verschiedene Institutionen des Sozialstaates, beispielsweise die Invalidenversicherung in der Schweiz, die Krankenversicherung oder die Unfallversicherung, haben die Aufgabe, die sozialen Folgen von Behinderung aber auch Krankheit, Unfall oder Alter zu bearbeiten.
Hillmert ; Marmot Renten beispielsweise werden aus dem Grund der Aufgabe der Sicherheit zugeordnet, weil sie staatlich zugesicherte Leis- tungen im Bedarfsfall darstellen. Beispielsweise entspricht es dem sozialen Schicksal, in welche Familie man hineingeboren wird.
Politische Inklusion impliziert daher den Kampf um einen gleichberechtigten Status innerhalb einer Gesellschaft. Mit anderen Worten: Demokratie ist als Idee der Inklusion verpflichtet vgl. Taylor , S.
Rawls , S. Young Eine zent- rale Annahme des Modells ist, dass Individuen respektive deren Interessen als gegeben angenommen werden. Das aggregative Modell nimmt an, dass Ziele und Werte subjektiv, nicht rational und exogen zum politischen Prozess sind und dass demokrati- sche Politik im Kern ein Kampf zwischen unterschiedlichen privaten Inter- essen ist vgl.
Elster , S. Young , S. Das deliberative Modell basiert auf zwei Annahmen. Erstens: Je mehr Menschen in einen demokratischen Deliberationsprozess inkludiert sind, desto besser funktioniert Demokratie. Zweitens: Diejenigen, die momentan aus dem deliberativen Prozess ausgeschlossen sind, sollen von denjenigen inkludiert werden, die bereits am demokratischen Prozess teilnehmen. Aber nicht nur der Kreis von Personen erweitert sich, auch die Rechte, welche diesen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zugesprochen werden, ent- wickeln sich weiter vgl.
Marshall Das Problem scheint vielmehr oft zu sein, dass in demokratischen Prozessen selbst subtile Formen interner Exklusion eine Rolle spielen. Held Die Geschichte von Demokratie kann daher auch als Geschich- te von Exklusion beschrieben werden.
Oder weil sie die zentralen Werte der Demo- kratie beispielsweise Freiheitsrechte nicht unterschreiben wollten. Die Geschichte der Demokratie kann daher immer auch als Kampf um Inklusion oder als Kampf gegen Exklusion beschrieben werden. Damit ist das Ziel von Demokratie angespro- chen.
Damit ist der Prozess von Demokratie angesprochen sowie die Art und Weise, wie demokratische Entscheidungen zustande kommen. Der Rest kommt nicht behinderten Menschen genauso zu vgl. Rau Dies ist insbesondere in den Bereichen notwendig, denen eine sogenannte Gatekeeping-Funktion zukommt.
Externe Ex- klusion zeichnet sich nach Young dadurch aus, dass bestimmte Individuen oder Gruppen von der Debatte oder Meinungsbildungs- und Entschei- dungsprozessen ausgeschlossen sind oder ihnen Wahlrechte abgesprochen werden. Damit kann man diese Form von Exklusion auch als indirekte Exklusion bezeichnen, denn aus gesellschaft- licher Sicht ist sie ja nicht direkt intendiert.
Exklusion ist dabei kein Prozess des Aus- schlusses aus der Gesellschaft, sondern vielmehr ein Prozess, der in der Gesellschaft stattfindet. Kronauer , S. Iris Marion Young , S. Though formally included in a forum or process, people may find that their claims are not taken seriously and may believe that they are not treated with equal respect.
The dominant mood may find their ideas or modes of expression silly or simple, and not worth of consideration. Stichweh , S. Fraser und Honneth Die zweite Zone ist die Zone der Verwundbarkeit.
In dieser sind Menschen dauerhaft von verschiedenen Bereichen des Lebens ausgeschlossen, beispielsweise von der Erwerbsarbeit oder von gesellschaft- lich anerkannten Rollen beispielsweise als Eltern oder als Liebespartner. Menschen sind im schlimmsten Fall sozial isoliert und haben keine Kontakte zu anderen Men- schen. Menschen mit schwacher gesellschaftlicher Stellung, unter ihnen auch Men- schen mit Behinderung, sind denn nicht selten auch in gemeinschaftlicher Hinsicht schlechter gestellt. Sie haben beispielsweise weniger Freunde und allgemein gesprochen ein weniger dichtes — qualitativ wie quantitativ — sozi- ales Netz vgl.
Todd, Evans und Beyer In der Analyse dieser Exklusionsverkettungen zeigt sich, dass ge- sellschaftlichen Institutionen, beispielsweise der Bildung, bei diesen Prozes- sen eine besondere Bedeutung zukommt. Powell , S. Sie sind damit wieder unter sich. Der internen Ex- klusion wird damit Vorschub geleistet. Eine Ursache sieht Heike Solga ebd. Solga , S. Auch hier gilt, dass realiter beide Momente anwesend sind. Ein Beispiel ist ein Fanklub.
Gerade affektuelle soziale Intentionen geraten oft aus dem Blickfeld. Sie sind damit, wie Martin Kro- nauer betont, vor allen Dingen Exklusionsprozessen in der Gesell- schaft besonders stark ausgesetzt. Solche Prozesse zeigen sich zudem nicht nur auf zwischen- menschlicher Ebene, im Kontakt zwischen Menschen also, sondern auch auf gesellschaftlich-abstrakter Ebene. Konkret frage ich nach der normativen Relevanz von Inklusion.
Im sechsten Kapitel zeigen sich die Verbindungen zwischen Inklusion und Entwicklung. Weiter beleuchte ich die Verbindung zwischen Anerkennung — die ich im vorliegenden Kapitel noch deskriptiv im Sinne einer Identifikation verstanden habe — und Inklu- sion. Sie wird im siebten Kapitel beantwortet.
Freiheit hat damit enge Verbindungen zu Inklusion, auch wenn sie selbst kein Element von Inklusion ist. Zweitens zeigen sich wechselseitige Beziehungen zwischen Inklusion und Freiheit. Dabei kann man negative und positive Freiheit unterscheiden. Gosepath , S. Koller Taylor Drittens zeigen sich wechselseitige Verbindungen zwischen Anerken- nung und Inklusion. Rechte sind damit auf der gesellschaftlichen Ebene angesie- delt.
Einerseits zeigt sich hierbei der Freiheitsaspekt von Inklusion deutlich. Man nimmt mit anderen Worten deren Interes- sen in Blick.
Dieses Sorgen um die Interessen des anderen zeichnet sich da- durch aus, dass es nicht instrumentell ist. Man sorgt sich um den ande- ren in engen zwischenmenschlichen Beziehungen vielmehr auch um seiner selbst willen vgl. Ide und Bor- chert , S. Beim Thema Inklusion zeigt sich auch, dass Interessen hierarchisch auf- gebaut sind. Sie kochen gemeinsam, spazieren gemeinsam oder singen gemeinsam Lieder, um nur einige Beispiele zu nennen. Daher ist gerade beim Er- lernen von Kommunikation respektive von Sprache die Art und Weise, wie dieser Lernprozess geschieht, von entscheidender Bedeutung.
Die geteilte Auf- merksamkeit der Partner ist dabei auf einen Gegenstand gerichtet. Kleinkinder nehmen dann an Interaktionen ge- meinsamer, geteilter Aufmerksamkeit teil, wenn sie andere Menschen als ge- zielt handelnde, intentionale Akteure wie sich selbst sehen. Tomasello , S. Kleinkinder wenden also beim Versuch, andere Menschen zu verstehen, das an, was ihnen von sich selbst bereits bekannt ist.
Baron-Cohen Diese Stufe der Entwicklung ist allen Primaten ei- gen. Die zweite Phase zeichnet sich dadurch aus, dass Kleinkinder andere Menschen als in- tentionale Akteure erleben.
Die dritte Phase ist dadurch gekennzeichnet, dass das Kleinkind andere als geistige Akteure zu verstehen beginnt. Insbesondere entwickelt sich die dritte Stufe in Dia- logen, in denen das Kind andere meist erwachsene Menschen immer wie- der als intentionale Akteure erleben kann. Das Gegenteil ist der Fall. Auch sprechen sie nicht davon. Es liegt also nahe, in diesem Prozess keinen expliziten Prozess zu sehen.
So zeigt sich die entwicklungspsychologische Relevanz von Inklusion. Inklusion ist damit an eine soziale Reaktion, eine soziale Antwort auf Individuen gebunden. Mit jeder Stufe, so Honneth ebd. Ein dritter Prozess kann von diesen ersten beiden unterschieden werden. Letzteres kennzeichnet nach Honneth ebd.
Es zeigt sich insbesondere, dass die Wechselwirkung von Anerkennung und intraper- sonalem Selbstbezug auch Auswirkungen auf verschiedene Inklusionsformen hat. Viertens ist, auch wenn das von Kritikern wie Thomas Bedorf , S. Berechtigt scheint die Kritik an Honneth aber mindestens in dreierlei Hinsicht zu sein. Bedorf , S. Zweitens kann, ebenfalls mit Bedorf ebd. Denn hier wird jemand, wie sich noch vertiefter zeigen wird, in einer Hinsicht anerkannt, die in bestimmten Gemeinschaf- ten oder Gesellschaften als wertvoll gilt.
Damit ist der Einzelne, der von anderen anerkannt wird, in punkto Gegenstand der Anerkennung auf die soziale Auszeichnung desselben als auszeichnungswert angewiesen. Drittens, so be- tont Norbert Ricken , ist Anerkennung ein performativer Prozess. Vygotskij Liebe Die Liebe als grundlegende und erste Form — entwicklungspsychologisch wie gesellschaftshistorisch betrachtet auch Stufe — der Anerkennung versteht Honneth in einem weiten Sinne.
Gilbert Die The- se Honneths ebd. Dies entspricht der modernen Idee moralischer Gleichheit von Menschen vgl. Insofern wird diese Art der praktischen Selbstbeziehung von Honneth ebd. Genau wie die rechtliche Anerkennung ist auch diese Form der Anerken- nung historisch kontingent.
Die Anerkennung ist somit in- trinsisch und zugleich instrumentell. Damit ist deutlich, warum die Selbstachtung ein Grundgut darstellt« Rawls , S. So schreibt Nancy Fraser ebd. Er verweist auf etablierte kulturelle Wertmuster, nach denen Individuen daran gehindert werden, als Gleichberechtigte am Gesellschaftsleben zu partizipieren. Man- gelnde Anerkennung wird demnach nicht nur durch Einstellungen erzeugt, sondern auch durch gesellschaftliche Institutionen, welche behinderten Menschen einen tendenziell inferioren Status zuschreiben.
Sie sind Konstellationen sozialer Normen, die kollektive Handlungen regulieren vgl. Dementsprechend anspruchsvoll ist es, die Beziehung von Freiheit zu Inklusion aufzuzeigen.
Buchanan et al. Im Zentrum der meisten Theorien steht da- mit zuerst einmal die sogenannte negative Freiheit. Positive und negative Freiheit Isaiah Berlin , auf den in der Unterscheidung zwischen positiver und negativer Freiheit meist referiert wird, definiert negative Freiheit als Abwe- senheit von Hindernissen oder Zwang. Miller , S. So schreibt Tim Gray , S. Dies ist auch die Sicht- weise, die viele Philosophen auf Behinderung haben und die erst seit kurzem auch Kritik innerhalb der Disziplin hervorruft vgl.
Feder Kittay und Carl- son ; Hull ; Nussbaum a. Hull , S. Kuklys bezeichnet — ist denn auch einer der zentralen Verdienste des Capability-Ansatzes. Eine Person im Rollstuhl hat den Wunsch, in einen Schachklub inkludiert zu sein. Sie kann nun auf verschiedene Weise Hindernissen ausgesetzt sein. Vielleicht wird ihr unterstellt, dass sie als behinderte Person nicht in der Lage sei, Schach zu spielen.
Freiheit sollte nach Ansicht dieser Kritiker denn auch positiv gefasst werden, als Freiheit zu etwas im Unterschied zur negativen Freiheit von etwas. Dabei betont gerade Sen , S. It helps, for example, in our ability to decide to live as we would like and to promote the ends that we may want to advance.
This aspect of freedom is concerned with our ability to achieve what we value, no matter what the process is through which that achievement comes about. Second, we may attach importance to the process of choice itself. We may, for example, want to make sure that we are not being forced into some state because of constraints imposed by others. Zweitens kann man auch den Prozess der Wahl selbst betrachten. Dieser muss ohne Zwang und Druck verlaufen. Der Unterschied zwischen beiden ist substanziell.
Oder aber, sie betrachten nur die Prozesse. Sen a, S. Hat jemand negative Freiheit, wird er oder sie nicht daran gehindert, sich selbst zu inklu- dieren.
Ihre Behinderung ist sozial mit- verur- sacht und kann ebenfalls als Moment von Unfreiheit gesehen werden vgl. Hull Die positive Freiheit geht viel weiter als die negative Freiheit, die einzig darin besteht, dass niemand daran gehindert wird, sich selbst zu inkludieren.
Gerade behinderten Menschen fehlen oft die internen wie externen Ressourcen zu ihrer Inklusion. Sie treten aber auch in Wechselwirkung zu Aner- kennung, Freiheit und Entwicklung.
Laitinen zeigt dies exemplarisch an An- erkennung. Auf diese Weise betrifft sie in sub- jektiver Hinsicht unser Wohlergehen direkt.
Auf der Negativfolie zeigen sich diese drei Werte, die alle in enger Verbindung zu Inklusion ste- hen, in einer komplexen Form nochmals deutlich. In der Folge setzt eine Resignation ein, die auch Auswirkun- gen auf Entwicklungsprozesse haben kann. Die Geschichte jeder Beziehung, von der er berichtet, endet mit: »Und dann ist sie mir weggelaufen« oder »Und dann war Schluss. Erstens besteht die Gefahr, dass Menschen Rechte abgesprochen oder vorenthalten werden. Das Bild zeigt einen rechtlosen Menschen, der wie ein Tier gehalten wird.
Besonders betroffen sind Menschen mit unklaren medizinischen Indikationen, bei- spielsweise Schmerzpatienten oder Menschen mit psychischen Problemen wie Depressionen.
Martin Kronauer ebd. Die Paradoxie dieser bei- den Situationen ergibt sich dadurch, dass trotz Rechtsanspruch auf die Hilfe kein Anspruch darauf besteht, wie die Hilfe geleistet wird und was sie kon- kret beinhaltet. Dies wird vielmehr gesellschaftlich bestimmt und festge- legt. Keine Arbeitsstelle zu haben, bedeu- tet nicht nur, kein eigenes Geld zu verdienen.
Anerkennung und Entwicklung Die Beziehung zwischen Anerkennung und individueller Entwicklung ist ein zentraler Aspekt in der Anerkennungstheorie von Honneth. Allerdings sind die Korrelationen zwischen verschieden Faktoren horizontaler und vertikaler Ungleichheit offensichtlich. Die Frage, die implizit gestellt wird, ist folgen- de: Ist das, was diese Menschen tun, Arbeit und Leistung, auf welche die Gesellschaft nicht verzichten kann, oder ist sie das nicht?
Hier zeigen sich schon enge Verbindungen zu Anerkennung. Das Kapitel hat die normative Relevanz von Inklusion beleuchtet. Dabei verschiebt sich der Fokus von der Frage nach dem guten Leben oder dem menschlichen Wohl- ergehen hin zur Gerechtigkeit.
Bestimmte Anteile des guten Lebens sind, so das vorweggenommene Fazit, auch unter Gerechtigkeitsaspekten und damit unter dem Gesichtspunkt moralischer Rechte, wichtig, aber eben nicht alle. Pflichten, welche sich auf Rechte beziehen, zeichnen sich zweitens durch die Form ihrer Gerichtetheit aus. Es sind Pflichten, die man einem Rechtssubjekt schuldet und zwar aufgrund eines Merkmals, ei- ner Eigenschaft oder einer Disposition, die dem Rechtssubjekt selbst zu- kommt und welches die Grundlage seines Rechts darstellt.
Evaluative Interessen als Grundlinie Das zweite Kapitel hat zudem gezeigt, dass diese Interessen, um Grundlage eines Rechts zu sein, nicht deskriptive, aktuale Interessen von Individuen sind, sondern evaluative. In der konkreten Ausgestaltung aber sind solche Inter- essen partikular. Im Folgenden werde ich die zentralen Punkte des Kapitels aufzeigen. Rechtssubjekt Erstens werde ich mich der Frage widmen, wer nun genau Rechtssubjekt der Rechtsforderungen nach Inklusion sein soll.
Vertritt man eine solche zweite Position, stellt sich weiter die Frage, ob dieses Recht behinderten Menschen als Gruppe oder als Individuen zukommt. Boshammer Vertritt man Letzteres, meint man individuelle Rechte. Damit kommen diese Rechte zwar immer noch Individuen zu, sie sind also individuelle Rechte.
Sie kommen Menschen aber nur zu, weil und insofern sie Mitglieder einer sozialen Gruppe sind. Eine solche Auslegung der Frage nach dem Rechtssubjekt bezieht sich auf Argumente aus dem dritten und vierten Kapitel zu Behinderung und Wohl- ergehen.
Genau diesem Zweck dienen diese speziellen, nur ihnen zukommenden Rechte. Es zeigt sich, dass diesem Interesse ein Recht auf Nicht-Diskriminierung entspricht. Rechte auf Inklusion aber sind weitaus schwieriger zu verteidigen. Welche Inhalte sich daraus ergeben, zeige ich auf einer individuellen, einer interpersonalen, einer Ebene externer Ressourcen sowie einer strukturellen Ebene auf. Es ist daher in dem Sinne ein individu- elles Recht, als es Individuen zukommen.
Dies zeigt sich bei- spielsweise bei den Rechten indogener Gruppen auf den besonderen Schutz ihrer Kultur. Denn es ist ja gerade die Kultur, welche die Gruppe als solche beschreibt. Der Fall scheint aber anders zu liegen bei behinderten Menschen. Anders gefragt: Was kennzeichnet eine soziale Gruppe und inwiefern sind Menschen mit Behinderung Mitglieder einer solchen Gruppe?
Members of a group have a specific affinity with one another because of their similar experience or way of life, which prompts them to associate with one another more than with those not identified with the group, or in a different way. Groups are an expression of social relations; a group exists only in rela- tion to at least one other group.
Group identification arises, that is, in the encounter and interaction between social collectives that experience some differences in their way of life and forms of association, even if they also re- gard themselves as belonging to the same society.
Sie liegt also, mit anderen Wor- ten, nicht an den Zuschreibungen als solche, sondern an der Tatsache, dass Menschen damit einhergehend Benachteiligungen erfahren, die sie sozial schlechter stellen und die mit einer Reduktion des Wohlergehens verbunden sind.
Dieser Zustand wird in soziologischen Theorien auch mit dem Begriff der sozialen Ungleichheit umschrieben vgl. Bourdieu ; Giddens ; Kreckel So schreibt Reinhard Kreckel , S. Maschke Das ist insbesondere bei denjenigen Menschen der Fall, die mehrere po- tenziell benachteiligende Faktoren auf sich vereinen. Ein solcher Prozess wird gemeinhin als Diskriminierung bezeichnet.
Oder man geht von einer Mischung aus vertikaler und horizon- kriptive Fakten und nicht bereits normativ bewertet. Dies ist anders bei Faktoren vertika- ler Ungleichheit. Sie gehen immer mit einer normativen Bewertung einher. Im vierten Kapitel habe ich bereits auf die verschiedenen Risiken hinge- wiesen, denen Menschen mit Behinderung ausgesetzt sind. Dieser Respekt hat neben einer zwischenmenschli- chen auch eine strukturelle Dimension vgl. Margalit Der Zugang zu Lebensbereichen wie Arbeit, Bildung, Wohnen, Kultur oder Sport, um eini- ge, keineswegs distinkte Lebensbereiche zu nennen, ist damit nicht zuletzt auch durch Barrieren begrenzt, die sich nicht auf individuelle, finanzielle oder technische Faktoren reduzieren lassen.
So schreibt beispielsweise Tom Shake- speare , S. Many people with impairment only want to be considered as ordinary, normal people, but the minority group approach demands that they be considered as a separate political and social constituency. Disability, once again, becomes the defining characteristic. Young selbst erkennt das Dilemma der Differenz, das damit evoziert wird: »Contemporary social movements seek- 4 Shakespeare bezieht seine Kritik auf Gruppenrechte im engeren Sinn, denn er spricht von Minderheitenrechten.
Dennoch trifft seine Kritik auch auf Rechte zu, wie sie Young ver- tritt und die keine Gruppenrechte im engeren Sinne sind. On the one hand, they must continue to deny that there are any essential differences between men and women, whites and blacks, able-bodied and disabled people, which justify denying women, blacks, or disabled people the opportunity to do anything that others are free to do or to be included in any institution or position.
On the other hand, they have found it necessary to affirm that there are often group-based differences between men and women, whites and blacks, able-bodied and disabled people that make application of a strict principle of equal treatment, especially in competition for positions, unfair because these differences put those groups at a disadvantage« Young , S.
Collins ; Kauffman Die Rechte, die ihnen zukommen, haben instrumentellen Charakter. Allerdings ist Shakespeare in zweierlei Hinsicht Recht zu geben. Sehr gute, wirklich. They were just deaf« ebd. Diejenigen, denen besondere Rechte zugesprochen werden, erhalten die- se aufgrund ihres Mitgliedstatus in einer Gruppe der Gesellschaft, die beson- ders benachteiligt ist.
Behinderte Menschen sind damit keine richtige Gruppe. Chromosom liegt und Menschen mit Down Syndrom drei statt zwei Chromoso- men 21 haben. Denn erstens kann der Nachweis, dass der Anspruch nicht berechtigt ist, also keine Be- nachteiligung vorliegt, im Einzelfall nur schwer erbracht werden. Goodin , S. Ich will mich vor allem der zweiten Entschuldigung zuwenden, die mei- ner Meinung nach spezifiziert und abgewendet werden kann.
Fishkin Dies selbst wenn anerkannt wird, dass Individuen wichtige Interessen nach Inklusion haben, von denen zumindest einige mit einem Recht abgesichert werden sollten. Wie also kann diesem Einwand entgangen werden? Die Annahme, dass es nicht meine Aufgabe sei, etwas zu tun, impliziert oft, dass es die Aufgabe ei- ner anderen Person sei.
Was aber niemandes Verantwortung ist, ist bei Anerkennung von Rechten, die Verantwortung aller. Was also tun? Die Antwort verweist auf Kollektive. Dies ist das pragmatische Argument. Koordination verweist auf Beziehungen zwischen Dingen, Menschen oder Gebilden. Daher kann nur in Gruppen, Gemeinschaften oder in Organisa- tionen Handeln sozial koordiniert werden.
French , ; Held , Definition staatlichen Handelns Nun kann aber bezweifelt werden, dass der Staat ein Handelnder ist und damit zur Verantwortung gezogen werden kann wie ein Individuum. Was also ist staatliches Handeln? Nach Goodin , S. Dies zeigt sich bei- spielsweise in Gerichten und bei Abstimmungen in Parlamenten. Der Staat hat zudem zweitens interne Entscheidungsmechanismen in Form einer Ver- fassung und den in Gesetzen beschriebenen Prozesse. Im Folgenden wird sich zeigen, wie sich dies auf das Recht nach Inklusion auswirkt.
Diese Interessen widerspiegeln den Charakter und die spezifischen Eigenheiten von Men- schen und sind daher auch bei jedem Menschen an andere partikulare Le- bensbereiche respektive spezifischen Ausgestaltungen derselben gebunden. Andererseits misst es sich daran, aus wie vielen partikularen Lebensberei- chen jemand ausgeschlossen ist. Das ist der quantitative Aspekt. Dies ist mit anderen Worten ein Interesse an Nicht-Exklusion. Seifert, Fornefeld und Koenig Dies ist ein Interesse an Inklusion.
Antidiskriminie- rungsgebote und Gleichstellungsgebote werden zwar oft synonym verwendet, unterscheiden sich aber in einem zentralen Punkt. In einer neutralen, deskriptiven Verwen- dungsweise meint Diskriminierung Unterscheidung. Diskriminie- rung hat somit die Benachteiligung, die Herabsetzung oder die soziale Ex- klusion der Betroffenen zum Ziel und zur Folge.
Bei indirekter Diskriminierung ist dies zwar nicht als Ziel intendiert. Sie ergibt sich aber als Nebeneffekt. Eine direkte Diskriminierung, bei der die Abwertung direkt intendiert und unmittelbar mit den Merkmalen von Menschen verbunden ist, ist mit einer Moral der gleichen Achtung, welche heutige Demokratien auszeichnet, nicht mehr zu vereinbaren vgl.
So ist eine Paraplegie beispielsweise im Kontext der Arbeit eines Telefonisten nicht bedeut- sam. Warren Sie erzeugen dadurch einen Teufelskreis vgl. Diese indirekte und auch strukturelle Diskriminierung weist auf die Institutionen der Gesellschaft, welche — auch historisch gesehen — den Interessen bestimmter Gruppen der Gesellschaft, beispielsweise Menschen mit Behinderung, nicht angepasst sind. Jedes Dis- kriminierungsurteil bezieht sich mindestens implizit auf Relevanzkriterien, an denen sich die Rechtfertigung der jeweiligen Un- gleichbehandlung misst.
Diese Relevanzkriterien sind nun aber umstritten. Es ist allerdings eine offene Frage, ob die Behinderung eines Gastes ein solches irrelevantes Kriterium darstellt oder nicht. Die Frage weist darauf hin, dass nach wie vor umstritten sein kann, um welche Merkmale es sich genau handeln soll.
Dies ist selbst dann der Fall, wenn man die Kriterien normativ und nicht deskriptiv versteht. Ein Kon- sens besteht aber darin, dass es Eigenschaften betrifft, die vom Individuum 20 Hierzu gibt es beispielsweise das sogenannte Flensburger Urteil von Folgt dieser Zuschreibung eine Benachteiligung, beispielsweise in der Verteilung von Ressourcen, spricht man von Allokation qua Askription vgl.
Was aber ist damit gemeint und wie ist der Bezug zu Behinderung zu sehen? Die Forderung moralischer Gleichheit Das Benachteiligungsverbot und das Diskriminierungsverbot ergeben sich aus dem Gebot der moralischen Gleichheit aller Menschen.
Die Auffassung, dass alle Menschen gleich sind, ist aber nicht deskriptiv, sondern normativ zu verstehen vgl. Dies ist nun zwar auf den ersten Blick tautologisch, aber nicht banal. Und es bedeutet auch, dass sie auf ein soziales Zusammenleben mit anderen Menschen und ein Leben in menschlicher Gemeinschaft konstitutiv angewiesen sind. Damit hat sich die Beweislast umgekehrt. Es ist naheliegend anzunehmen, dass dem nicht so ist. Vielmehr kann sie mit einer gleichen Behandlung gerade legitimiert werden.
Dies ist unter anderem ein Aspekt, auf den der Capability-Ansatz hinweist. Der zweite Grund ist ein normativer und weist bereits auf das Interesse nach Inklusion. Diese Forderung ergibt sich auch aus dem Interesse nach Inklusion respektive dem Interesse, in einen bestimmten gemeinschaftlichen oder gesellschaftlichen Kontext eingeschlossen zu sein. Das Interesse, als Differente wahrgenommen zu werden, kann sich in verschiedenen Formen zeigen: Erstens wollen Menschen als liebenswerte Wesen partikular anerkannt werden.
Alle diese Aspekte entsprechen parti- kularen Interessen. Diese partikularen Interessen beziehen sich nun aber nicht nur auf das Verhalten einzelner, anderer Individuen, auf Organisatio- nen oder Institutionen, sie beziehen sich vielmehr direkt auf Gemeinschaften und Gesellschaften, in denen Inklusion umgesetzt wird. Wie sich zeigen wird, deckt dieses Recht die Interessen aber nicht direkt, sondern nur indirekt ab, indem es deren Voraussetzungen sicherstellt.
Wie sich zeigen wird, kann nur ein indirektes Recht auf Inklusion vertei- digt werden. Daher will ich im Folgenden als erstes auf die Grenzen eingehen. Erstens konfligiert es in offensichtlicher Weise mit der Assoziationsfrei- heit von Gemeinschaften. Liebe beispielsweise beruht zentralerweise auf der Idee von Freiwil- ligkeit.
Niemand kann daher verpflichtet werden, jemanden zu lieben. Fazit ist daher zuzustimmen: »[…] it is important to see that rights claims, while necessary, are not sufficient to counteract ex- clusion simply because of the kinds of spaces they can open. In opening up institutional roles and public spaces they are crucial to our capacity as citi- zens. But rights cannot open up spaces of intimacy, which are the kinds of spaces where humans have their need of belonging fulfilled.
Put simply, disa- bility rights are not going to make me your friend. Der Wohlfahrtsstaat wirkt in zweierlei Hinsichten inklusiv: Erstens, indem er den Zugang zu gesellschaftlichen Institutionen sichert, beispielsweise des Bildungswe- sens und des Gesundheitssystems.
Damit sichert er das Gleichheitsgebot trotz materieller und wirtschaftlicher Ungleichheit ab. Dunkelheit des Gesamtbilds an. Passt den Unterschied zwischen den hellen und den dunklen Bereichen des Gesamtbilds an.
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